UHV-Konferenz in Beijing

Im Jahre 2009 fand die Internationale Konferenz über die Übertragung elektrischer Energie im Ultra-Hochspannungsbereich (UHV) in der Zeit vom 21.- 22. Mai in Beijing, China, statt. Aus insgesamt 21 Ländern und Regionen nahmen Vertreter des Staates, der Industrie, der Energieversorger, von Forschungsinstituten, Universitäten und von Organisationen des Finanzsektors an der Konferenz teil. Unter den Teilnehmern an dieser Konferenz waren der chinesische Vize-Ministerpräsident, Zhang Dejiang, und der Präsident, Liu Zhenya,  sowie Vizedirektor, Shu Yinbiao, von SGCC (State Grid of China Corporation).

Zu den Referenten zählten Enno Liess, IEC-Vizepräsident, Jean Kowal, Generalsekretär von CIGRE (International Council on Large Electric Systems), Dušan Povh, Vorsitzender von IEC/TC 115 (Hochspannungsgleichstromübertragung (HVDC) für Gleichspannungen über 100 kV) sowie Hisatoshi Ikeda, Ko-Vorsitzender von JICCG (Joint IEC-CIGRE Coordinating Group).

Liess gratulierte China zu seiner führenden Rolle, die das Land auf dem Gebiet der Übertragung von elektrischer Energie mit höherem Wirkungsgrad bei gleichzeitiger Schonung von Umwelt und Energieressourcen spielt. Er wies darauf hin, dass China durch SAC (Standardization Administration of China) in allen 174 Technischen Komitees und Unterkomitees von IEC vertreten sei und sich aktiv mit etwa 400 Experten an der Arbeit in den Arbeitsgruppen, wo die eigentliche Normungsarbeit geleistet würde, beteiligte.

Weiterhin erklärte er, dass China bei den drei IEC-Konformitätsbewertungssystemen mitarbeite und das effektivste dieser Systeme, das IECEE-Verfahren, nutze, um es zur Unterstützung des nationalen Zertifizierungssystems (CCC) bei der Kennzeichnung zahlreicher elektrischer und elektronischer Erzeugnisse einzusetzen und um auf diese Weise deren Export zu fördern. Dies alles zeige das ausgeprägte Interesse Chinas an der internationalen Normungsarbeit und Konformitätsbewertung im Rahmen von IEC.

Liess erläuterte das bei der Erstellung von IEC-Normen durch führende Fachleute aus aller Welt angewendete Verfahren, bei dem der Lebenszyklus eines Erzeugnisses vom Entwurf bis zur Außerbetriebnahme und Entsorgung eine wichtige Rolle spielte und bei dem Gesichtspunkte wie Umweltverträglichkeit, Schonung der Energieressourcen und der Energieeffizienz betrachtet würden. Er ging auch auf die enge Zusammenarbeit zwischen IEC und seinen Schwesterorganisationen wie die ITU (International Telecommunication Union) und ISO (International Organization for Standardization) sowie anderen Partnern auf internationaler Ebene wie die Internationale Energieagentur, den Weltenergierat und CIGRE ein.

In Hinblick auf den großen Energiebedarf und die Notwendigkeit der Übertragung von Energie über weite Strecken zwischen  den verschiedenen Regionen des Landes ist China ganz besonders an der Entwicklung der UHV-Technologie interessiert, zumal der Aufbau eines effizienten Energieverteilungsnetzes auf der Basis der UHV-Technik für die zukünftige wirtschaftliche Stabilität des Landes von großer Bedeutung ist. Auch verfolgen viele Länder der Welt die weitere Entwicklung des SGCC-Projektes mit großem Interesse.

1. Plenartagung von IEC/TC 115

Unmittelbar in Anschluss an die oben erwähnte Konferenz fand die Plenartagung von IEC/TC 115 vom 22.- 23. Mai 2009 in Beijing statt, an der acht Ordentliche Mitglieder (P-members), und zwar China, Deutschland, Frankreich, Japan, Malaysia, die Niederlande, Schweden und Russland sowie ein Beobachter (O-Member), das Vereinigte Königreich, teilnahmen.

Im Rahmen der Tagung berichteten sieben der teilnehmenden Länder über den Stand der HVDC-Technik für Gleichspannungen über 100 kV auf ihrem Gebiet.

Gegenstand der Beratungen des TC 115 waren außerdem der Name, der Arbeitsbereich (Scope) und der Geschäftsplan des Komitees. Während der Name mit "Hochspannungsgleichstromübertragung (HVDC) für Gleichspannungen über 100 kV" festgelegt wurde, gab es noch keinen abschließenden Konsens zum Scope und Geschäftsplan. Für das Scope wurde folgende vorläufige Festlegung getroffen: Normung auf dem Gebiet der HVDC-Technik für Gleichspannungen über 100 kV, wobei sich die Arbeiten auf Normen allgemeinen Inhalts, der Bemessung, solche mit technischen Anforderungen an HVDC-Geräte, der Herstellung und Abnahme, dem Betrieb, der Wartung sowie Systemüberwachung und –schutz erstrecken werden. Es wurde eine adhoc-Gruppe eingesetzt, die die Arbeit auf diesen Themenfeldern aufnehmen soll.

(Quelle: IEC)